Pressestimmen

Es ging durch fünf Jahrhunderte

Die Gruppe „Aljama“ brachte sefardische Klänge in die Alte Synagoge
Hohenzollerische Zeitung. 

Mit der Gruppe „Aljama“ gastierte am Sonntag abend ein herausragender Vertreter jüdischer Musikkultur in Hechingen. Das Tübinger Trio lud ein zu einer Reise durch einige der vielen Bereiche jüdisch geprägter Gesangs- und Instrumentalkunst. Das Publikum in der bwihnahe vollbesetzten Alten Synagoge ließ sich gerne einladen und war begeistert.

„Aljama“, das ist die Bezeichnung für die jüdischen Gemeinden in Spanien vor der Vetreibung als Folge der Inquisition. Die Nachkommen, so Chaim Kapuja, der Kopf der Gruppe, nennen sich seither Sefarden, nach dem hebräischen Wort für Spanien.
In einer sefardischen Familie ist auch er aufgewachsen, kam 1980 nach Tübingen und gründete die Gruppe „Aljama“ 1994. Ein Jahr später stieß die Cellistin Sigune Lauffer dazu, und seit vorigem Jahr spielt Marcus Schupp Geige im Trio. Daneben bedienen alle Mitglieder der Gruppe auch verschiedene Schlaginstrumente, die gerade in den osmanisch geprägten Stücken ein wesentliches Stilelement bilden. Viele Sefardim siedelten sich rund um das Mittelmeer an, einige auch im Osmanischen Reich, wo sie vor allem wegen ihrer ökonomischen Kraft willkommen waren. Von überall her brachten sie sprachliche und musikalische Einflüsse mit in den Staat Israel, und entsprechend vielseitig ist die Musik der Sefarden. Daneben, so erläuterte Chaim Kapuja, befaßt sich seine Gruppe auch mit hebräischer Folklore und der Klezmer- Musik der osteuropäischen Juden.
Drei verschiedene Kulturkreise, drei unterschiedliche Sprachen- das Programm „La Rose Enflorese“ („Die Rose erblüht“) bot einen ebnso unterhaltsamen wie informativen Streifzug durch die jüdische Musikgeschichte. Das Stück „Tres De La Noche“ („Um drei Uhr morgens“) präsentierte „Aljama“ in Judesmo, der Originalsprache der sefardischen Juden, und intonierte die heitere Komposition temperamentvol, immer geprägt von der kraftvollen und ungeheuer modulationsfähigen Stimme Chaim Kapujas.
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Mit einer Reise hatte Chaim Kapuja wahrhaftig nicht zuviel versprochen. Zusammen mit Sigune Lauffer und Marcus Schupp, zwei virtuosen Instrumentalisten, führte der Ausflug durch fünf Jahrhunderteund rund um das Mittelmeer und wurde so nicht nur zu einem musikalischen Genuß, sondern auch zu einer lehrreichen Veranstaltung mit hohem Anspruch.

Geheimnisvoll und sehr poetisch

Trio „Aljama“ lockte Besucher in die ehemalige Synagoge
Wormser Zeitung.

Hätte es für die 100 neuen Stühle in der Synagoge eine schönere und stilvollere Einweihung geben können, als daß sie alle restlos den Konzertbesuchern der jüdischen Musik des Trios „Aljama“ als bequeme und zugleich nun geschmackvoll schlichte Sitzgelegenheit dienten?! Zusammen mit der jüdischen Gemeinde Mainz stiftete die Gesellschaft zur Förderung und Pflege jüdischer Kultur in Worms, „Warmaisa“, die zugleich auch die Konzertveranstalterin war, diesesnützliche Werk. Mit dem Trio „Aljama“ bekam man einen interessanten Querschnitt jüdisch- vielgestaltiger Folklore in frischer Art und Weise geboten.
Chaim Kapuja, der „Kopf“ und zugleich das „Herz“ des Trios, in Israel in einer sefardischen Familie mit dieser reichen Musiktradition aufgewachsen und seit 20 Jahren nunmehr in Tübingen lebend, vermittelte anschaulich und hörenswert die verschiedenen Richtungen seiner Kultur. Dabei unterstützten ihn die Cellistin Sigune Lauffer sowie der „Youngster“ der Gruppe, Marcus Schupp (Violine).

[…] Eine reizvolle Kombination aus Jüdischem, Romanischem und Orientalischem entstand. „Aljama“ bot einen bunten Querschnitt aus der von Spanien geprägten sefardischen Musik, sowie auch hebräische und jiddische Folklore. Kapuja erwies sich dabei als ein glänzender Gitarrist und Arrangeur. Sein Gesang bestach in seiner so symphatischen Natürlichkeit, die kunstvollen Arabesken und Kantinelen ohne falsche Künstlichkeit, aber durchaus virtuos und stimmlich flexibel darbot.

Seine kurzen Moderationen zu den Stücken zeigten mehreres: Zum einen fasziniert immer wieder die orientalische Erzähltradition, die auch Kapuja beherrscht. Zum anderen berühren diese eigenartig geheimnissvoll- poetischen Texte, die oft etwas melancholisch- liebliches, aber zugleich auch etwas „verschmitzt- unbeschwerliches“ in sich tragen. Kapujas sanfte und gepflegte Kopfstimme mit südländischem Schmelz kam diesen zarten und dennoch auch höchst ausdrucksstarken Inhalten entgegen. Ja, der intensive und so natürlich- unverfälschte Ausdruck war’s, der den Abend zum Genuß werden ließ. 

Überschäumende Lebensfreude oder Schwermut

Niveauvolle und kunstfertige Darbietung in der ehemaligen Synagoge Affaltrach
Heilbronner Stimme (H. Hoffmann)

Überschäumende Lebensfreude und melancholischer Schwermut spiegelten sich in den traditionellen mittelalterlichen Kompositionen des Ensembles „Aljama“ wider, das mit einem phantastischen Konzert in der Synagoge von Affaltrach das Publikum begeisterte.
Für die niveauvolle und kunstfertige Darbietung der Geschichten und Liebeslieder sefardischer Juden hätte es keinen besseren Rahmen als die Affaltracher Synagoge geben können. Die Musik war erfreulicherweise ohne elektronische Verstärker nur von den Instrumenten und Chaim Kapujas herrlicher Stimme getragen und traditionell wie der Name des Ensembles.
[…] 
Nur von Schlaginstrumenten begleitet trug Chaim Kapuja das Lied „Dos Amantes“ („Zwei Liebende“) vor. Sanft und kraftvoll zugleich, nie ohne ihren melodischen Klang zu verlieren, erfüllte seine Stimme den Raum. Man wähnte sich im Reich von 1001 Nacht, fortlaufend übertraf eine Interpretation die andere. Sigune Lauffers Cellospiel kann nur himmlisch genannt werden und Marcus Schupp spielte die Violine, als sei sie ein Teil von ihm. Professionell untermalten die beiden den Gesang Kapujas und hielten selbst bei den spontanen Improvisationen ihres Sängers mit. Lebendig, überzeugend und humorvoll zugleich sang Chaim Kapuja fast zweieinhalb Stunden lang mit einer erstaunlichen Leichtigkeit. Er ist in Israel geboren und dort in einer sefardischen Familie, die aus der Türkei stammt, aufgewachsen.

Seit 1980 lebt er in Tübingen. 1994 gründete er die Gruppe „Aljama“. Man konnte spüren, daß Chaim Kapuja in sich trägt, wovon er singt. Sein Gitarrenspiel mit Fingerpicks beherrschte er ebenso frei wie die Liedertexte. Bei diesem Konzert waren es gut zwanzig verschiedene in Altkastillisch mit hebräischen Worten, Hebräisch, Judezmo und Jiddisch. Sei es nun das Lied von „Avreml der Marvicher“, dem kleinen Dieb mit dem großen Herzen und Gefühl, oder „Naama“, die Angenehme, die ihr Geheimnis nur dem Wind erzählt oder „Morenica“.Sie alle werden den Zuhörern gerne in Erinnerung bleiben.

Zeitreise rund um das Mittelmeer

„Aljama“ im Kolpingszentrum-Fünf Jahrhunderte jüdischer Musik
Donauwörth. (Andrea Hutzler)

Lebensfreude und melancholische Schwermut spiegelten sich in den Liedern der sefardischen Juden wider. Die Tübinger Gruppe „Aljama“ , die sich seit Jahren der traditionellen jüdischen Musik widmet nahm das Publikum in einem phantastischen Konzert mit auf eine kulturgeschichtliche Reise durch fünf Jahrhunderte in den Mittelmeerraum und nach Osteuropa.
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„Aljama“ so wurden die einzelnen jüdischen Gemeinden in Spanien vor der Inquisition und Vertreibung gegen Ende des 15. Jh. Genannt. Die Vertriebenen nannten sich „Sefarden“ , nach dem hebräischen Wort für Spanien. Sie siedelten sich hauptsächlich in Ländern des osmanischen Reiches, in Marokko und Palästina an. Was sie mitnahmen war ihre jüdisch-spanische Musik und dieses Liedgut entwisckelte sich in der Fremde weiter und nahm Elemente der dort ansässigen Musik in Melodie, Klang und Sprache auf. Dadurch entstand eine Art von Musik, die ein unverwechselbare Weise jüdische, romanische und orientalische Elemente vereinigt. Chaim Kapuja, der „Kopf“ der Gruppe „Aljama“, ist in Israel geboren und dort in einer sefardischen Familie aufgewachsen. Die hebräische und sefardische Musik begleitete seine Kindheit in Form von Singen und Gitarren Spiel. Anfang 1980 kam er nach Tübingen und gründete 1994 „Aljama“. 
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Kapuja vermittelte anschaulich die verschiedenen Richtungen seiner Kultur und bot einen Querschnitt sefardischer Musik, hebräischer und osteuropäischer klesmer Folklore. Dabei erwies sich Chaim Kapuja als ausgezeichneter arrangeur, Gitarrist und Sänger. In seinem ungekünstelten , oft emotionsgeladenen Glottis angereichertem Gesang, personifizierte sich das musikalische geschehen, getragen von seinem vielfarbigen Gitarrenspiel, das zwischen klassischer Perfektion und brillantem-Fingerpicking bewegt. Der Künstler singt in den Originalsprachen Ladino (Altspanisch), Hebräisch und Jiddisch. Wechselte kurzweilig von mittelalterlichen Romanzen in neuere Lieder. Ließ sich in Ladino Treiben, um mit Vasentrommeln in die Türkei einzuladen, verband das Gebetslied mit dem jiddischen Hochzeitstanz und lieferte dem applausfreudigen Publikum so den Schlüssel zu einer fremden, indes aber berauschend vielfältigen und tiefgreifenden Musikkultur.

In der Cellistin Sigune Lauffer, die an der Musikhochschule Trossingen Cello studierte und seit 1995 bei „Aljama“ musiziert, fand Kapuja eine virtuose Instrumentalisitin. Sie trat immer wieder aus ihrer Begleitungsfunktion heraus und schuf mit großen, kantilenartigen Melodienbögen ein Gegengewicht zu dem hohen Tenor des Sängers.

Zusammengehalten wurden die stilistisch unterschiedlichen Stücke durch die unterhaltsame und zugleich informative Moderation Kapujas. In seiner natürlichen, teilweise verschmitzten Art, vermittelte er dem Publikum Hintergründe und Zusammenhänge seiner Musik und erläuterte den Inhalt. So hatte Chaim Kapuja den Zuhörern mit seiner Reise durch fünf Jahrhunderte wahrlich nicht zuviel versprochen.

Zeit- und Weltreise durch die jüdische Musik

Gruppe „Aljama“ stellte Musik der sefardischen Juden in der voll besetzten alten Syanagoge vor, Wetterauerzeitung. (Dr. Siegfried Preiser)

Niddatal-Assenheim. Im sterilen Konzertsaal kann man sich das Trio „Aljama“ aus Tübingen weniger gut vorstellen, eher auf dem Marktplatz im jüdischen Viertel von Sevilla, im galizischen Wirtshaus inmitten einer Hochzeitsgesellschaft, in der Synagoge. Die Musik erscheint authentisch und läßt viel von ihren Ursprüngen erkennen. Damit war sie goldrichtig platziert diese Tage in Assenheim. Der Verein Kulturelles und Kommunales Assenheim(KUK) hatte in die alte Synagoge eingeladen. Schon im Eröffnfungslied. Die Hähne krähen schon verband sich die lebhafte Rhytmik und Dynamik der spanischen Gitarre mit traditionell-jüdischen Harmonien, Melodien und Klangfarben, die gerade im Cello immer auch etwas Melancholie durchscheinen lassen. In den folgenden Instrumentalstücken war eine Entwicklung von klagender Tragik über das Schöpfen neuer Hoffnung und Energie bis hin zur lebhaften Aufforderung „Laßt uns jubeln zu hören“.
Charakteristisch für das gesamte Programm , war vor allem die Vielschichtigkeit, die sich manchmal als scheinbare Wiedersprüchlichkeit und Unvereinbarkeit darstellt. Ein wildes Springen zwischen Ton- und Taktarten , zwischen Stimmungen, ein schneller Wechsel der Tempi, Klangfarben und Rythmen.
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Chaim Kapuja, der Leiter der Gruppe, hat die sefardische Musik in Israel seit frühester Kindheit kennengelernt. Er arrangiert die Stücke für die Gruppe selbst und garantiert so ein authentisches Gesammtprogramm. Sein Instrument ist die Gitarre und sein Hauptmedium die Stimme. Sehr hilfreich waren seine Erläuterungen zur Musik, Geschichte und zu den Liedinhalten. Vor allem beeindruckte sein unkomplizierte Sympatische Bühnenpräsenz.

Seit vielen Jahren musiziert Chaim Kapuja gemeinsam mit der Diplom-Cellistin und Cellolehrerein Sigune Lauffer, die sich intensiv in die Klangwelt jüdischer Musik eingearbeitet hat. Vor allem die tiefen Töne spielt sie sehr kraftvoll und bereitet dadurch ein tragendes Klangfundament. Die Instrumentallehrerin Karin Unold ist noch neu in der Gruppe. Mit Violine, Bratsche, und Blockflöte trägt sie zu einer Willkommenen Erweiterung der Klangfarben- und Möglichkeiten bei.

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